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23.01.2012 10:22

Washington Mutual: Abstimmung über Neuordnung

Mehr als drei Jahre nach der Pleite der einst größten US-Sparkasse sollen nun Gläubiger und Aktionäre über einen Plan zur Teilentschädigung abstimmen. Auch deutsche Aktienbesitzer sind dabei gefordert.

Bereits am 13. Januar hat das "Offizielle Komitee der Aktienbesitzer von Washington Mutual" eine Empfehlung herausgegeben, wonach sich auch die Anteilseigner der Washington-Mutual-Papiere außerhalb der USA an der Willensbekundung zur Reorganisation des Unternehmens beteiligen sollen.

Zuvor hatte das Insolvenzgericht den Plan des Unternehmens im Grundsatz bestätigt, nachdem insgesamt sieben Milliarden Dollar aus der Insolvenzmasse an Gläubiger und verbliebene Aktionäre des Unternehmens zurückgezahlt werden sollen.

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Terminsache Anfang Februar
Eingaben der Betroffenen sollen danach bis zum 9. Februar vorliegen, eine Anhörung des Insolvenzgerichts ist für den 16. Februar geplant. Washington Mutual könnte im Fall der Billigung des Plans die Insolvenz gemäß "Chapter 11" Ende Februar verlassen.

Deutsche Anteilseigner, die der Empfehlung des Komitees folgen wollen, sollten sich mit ihrer depotführenden Bank in Verbindung setzen. Das Komitee hat in seiner Mitteilung darauf hingewiesen, dass Anteilseigner, die dem Restrukturierungsplan nicht zustimmen, bei der möglichen Verteilung der Entschädigung nicht berücksichtigt werden.

Im Dezember hatte Washington Mutual bereits erläutert, dass im Rahmen des Restrukturierungsplans einige Gläubiger eine Summe von 75 Millionen Dollar in das neue Unternehmen investieren wollen. Weitere 125 Millionen Dollar würden an Kredit-Linien zur Verfügung gestellt. Gemäß dem Plan sollen die Anteile des neuen Unternehmens den bisherigen Aktienbesitzern zugeteilt werden.

Größte US-Bankenpleite
Die Zahlungsunfähigkeit von Washington Mutual mit einer damaligen Bilanzsumme von 350 Milliarden Dollar war im Jahr 2008 die größte Pleite einer US-Bank. Zuvor hatten Liquiditätsabflüsse in Milliardenhöhe dafür gesorgt, dass das Institut seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen konnte. Die Bank war anschließend zerschlagen und zu großen Teilen an die Investmentbank JP Morgan Chase verkauft worden (s. dazu unseren Hintergrund:
 Washington Mutual: Ein Niedergang mit Fragezeichen

 

Auch in Deutschland hatte das Schicksal von Washington Mutual viele risikofreudige Anleger bewegt, die sich nun mit den Feinheiten des amerikanischen Insolvenzrechts auseinandersetzen müssen. Die Aktie wird in den USA im OTC-Markt und in Deutschland im Freiverkehr gehandelt. Die Aktie notiert derzeit im Frankfurter Handel bei 0,034 Euro.

 

AB

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